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Implementing Slowly Changing Dimensions (SCDs) in Data Warehouses

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Implementing Slowly Changing Dimensions (SCDs) in Data Warehouses: Ein Leitfaden mit Praxisbeispielen

In der Welt des Data Warehousing sind Dimensionen ein zentraler Bestandteil, um Daten sinnvoll zu strukturieren und analysieren zu können. Doch was passiert, wenn sich diese Dimensionen im Laufe der Zeit ändern? Hier kommen Slowly Changing Dimensions (SCDs) ins Spiel. SCDs sind ein Konzept, das es ermöglicht, historische Änderungen in Dimensionstabellen zu verwalten, ohne dabei die Konsistenz und Integrität der Daten zu gefährden. In diesem Artikel erklären wir, was SCDs sind, welche Typen es gibt, und wie man sie in der Praxis implementiert – mit anschaulichen Beispielen.


Was sind Slowly Changing Dimensions?

Slowly Changing Dimensions beziehen sich auf Dimensionstabellen, deren Attribute sich langsam und nicht regelmäßig ändern. Ein klassisches Beispiel ist eine Kundentabelle, in der sich die Adresse eines Kunden ändert, oder eine Produkttabelle, in der der Preis eines Produkts angepasst wird. Die Herausforderung besteht darin, diese Änderungen so zu speichern, dass sowohl der aktuelle als auch der historische Zustand der Daten erhalten bleibt.


Die verschiedenen Typen von SCDs

Es gibt mehrere Ansätze, um mit sich ändernden Dimensionen umzugehen. Die gängigsten Typen sind SCD Typ 1, SCD Typ 2 und SCD Typ 3. Jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile und eignet sich für unterschiedliche Anwendungsfälle.

1. SCD Typ 1: Überschreiben der alten Daten

Bei SCD Typ 1 wird die alte Information einfach überschrieben. Historische Daten gehen dabei verloren. Dieser Ansatz ist einfach zu implementieren, eignet sich aber nur, wenn historische Änderungen nicht relevant sind.

Beispiel: - Ausgangssituation: Ein Kunde hat die Adresse "Musterstraße 1, 12345 Musterstadt". - Änderung: Der Kunde zieht um und hat nun die Adresse "Neue Straße 5, 67890 Neustadt". - Ergebnis: Die alte Adresse wird überschrieben, und nur die neue Adresse bleibt erhalten.

2. SCD Typ 2: Anlegen eines neuen Datensatzes

SCD Typ 2 ist der am häufigsten verwendete Ansatz. Hier wird bei einer Änderung ein neuer Datensatz angelegt, während der alte Datensatz erhalten bleibt. Dies ermöglicht die Nachverfolgung historischer Änderungen.

Beispiel: - Ausgangssituation: Ein Produkt hat den Preis "50 €". - Änderung: Der Preis des Produkts wird auf "60 €" erhöht. - Ergebnis: Es werden zwei Datensätze angelegt: - Datensatz 1: Preis = 50 €, gültig bis zum Änderungsdatum. - Datensatz 2: Preis = 60 €, gültig ab dem Änderungsdatum.

3. SCD Typ 3: Speichern von altem und neuem Wert in derselben Zeile

SCD Typ 3 ist ein Kompromiss zwischen Typ 1 und Typ 2. Hier werden sowohl der alte als auch der neue Wert in derselben Zeile gespeichert. Allerdings ist dieser Ansatz weniger flexibel, da nur eine begrenzte Anzahl von Änderungen nachverfolgt werden kann.

Beispiel: - Ausgangssituation: Ein Mitarbeiter hat die Abteilung "Vertrieb". - Änderung: Der Mitarbeiter wechselt in die Abteilung "Marketing". - Ergebnis: Die Tabelle speichert beide Werte in separaten Spalten: - Aktuelle Abteilung: "Marketing" - Vorherige Abteilung: "Vertrieb"


Implementierung von SCDs in der Praxis

Die Implementierung von SCDs erfordert eine sorgfältige Planung und die Wahl des richtigen Typs für den jeweiligen Anwendungsfall. Hier sind einige Schritte, die bei der Umsetzung helfen:

  1. Anforderungen analysieren: Entscheiden Sie, ob historische Daten relevant sind und wie detailliert die Nachverfolgung sein soll.
  2. Datenmodell anpassen: Passen Sie das Datenmodell an, um die gewählte SCD-Strategie zu unterstützen (z. B. zusätzliche Spalten für Gültigkeitszeiträume bei SCD Typ 2).
  3. ETL-Prozesse anpassen: Implementieren Sie die Logik zur Erkennung und Verarbeitung von Änderungen in den ETL-Prozessen (Extract, Transform, Load).
  4. Testen und validieren: Testen Sie die Implementierung mit realen Daten, um sicherzustellen, dass die Änderungen korrekt erfasst werden.

Praxisbeispiel: SCD Typ 2 in einer Kundentabelle

Angenommen, Sie betreiben ein Data Warehouse für einen Online-Shop und möchten Änderungen in der Kundentabelle nachverfolgen. Hier ist, wie Sie SCD Typ 2 implementieren könnten:

  1. Ausgangstabelle:

    KundenID Name Adresse Gültig_ab Gültig_bis
    1 Max Mustermann Musterstraße 1 2023-01-01 9999-12-31

  2. Änderung: Max Mustermann zieht um und hat nun die Adresse "Neue Straße 5".

  3. Aktualisierte Tabelle:
    KundenID Name Adresse Gültig_ab Gültig_bis
    1 Max Mustermann Musterstraße 1 2023-01-01 2023-10-01
    1 Max Mustermann Neue Straße 5 2023-10-02 9999-12-31

Fazit

Slowly Changing Dimensions sind ein mächtiges Werkzeug, um historische Änderungen in Data Warehouses zu verwalten. Die Wahl des richtigen SCD-Typs hängt von den spezifischen Anforderungen Ihres Projekts ab. Während SCD Typ 1 einfach zu implementieren ist, bietet SCD Typ 2 die größte Flexibilität für die Nachverfolgung von Änderungen. SCD Typ 3 ist ein guter Mittelweg, wenn nur begrenzte historische Daten benötigt werden.

Durch die sorgfältige Implementierung von SCDs können Sie sicherstellen, dass Ihr Data Warehouse nicht nur aktuelle, sondern auch historische Daten effektiv speichert und analysiert – eine entscheidende Grundlage für fundierte Geschäftsentscheidungen.