In Power BI und anderen Datenmodellen wird eine "Bridge" oder "Bridging Table" (auch "Verbindungstabelle" genannt) verwendet, um eine viele-zu-viele-Beziehung zwischen Tabellen herzustellen und korrekt zu verarbeiten. Sie wird eingeführt, wenn eine direkte Beziehung zwischen zwei Tabellen aufgrund von Mehrdeutigkeit oder aufgrund von doppelten Werten in den Schlüsselfeldern nicht funktioniert oder analytisch problematisch ist.
Wann und warum eine Bridge benötigt wird:
- Viele-zu-Viele-Beziehungen: In relationalen Datenmodellen wird normalerweise eine 1:1- oder 1:Viele-Beziehung bevorzugt, da diese klarer und einfacher zu verwalten ist. Viele-zu-viele-Beziehungen hingegen können zu Verfälschungen bei Berechnungen führen, insbesondere bei Summen oder Durchschnitten.
- Entfernen von Duplikaten: Wenn Datensätze in beiden Tabellen mehrmals vorkommen, kann eine Bridge helfen, diese eindeutiger zu machen.
- Flexibilität für komplexe Analysen: Mit einer Bridge kann das Datenmodell besser mit Filterung und Berechnungen umgehen, da die Bridge eine einheitliche, eindeutige Zuordnung für die beteiligten Daten bereitstellt.
Aufbau einer Bridge in Power BI:
Die Bridge-Tabelle wird als separate Tabelle eingeführt, die eindeutige Kombinationen der zu verknüpfenden Werte enthält. Dabei sind:
- Die beiden zu verbindenden Tabellen (z. B. Kunden und Produkte).
- Die Bridge-Tabelle, die eine eindeutige Zuordnung hat (z. B. eine Kunden-Produkt-Verbindungstabelle).
Beispiel:
Wenn Sie eine Tabelle "Kunden" und eine Tabelle "Produkte" haben, und ein Kunde mehrere Produkte und umgekehrt mehrere Kunden ein Produkt kaufen können, dann erstellt die Bridge-Tabelle "Kunden-Produkt" jede mögliche Kombination (Kunde-Produkt-Paare).
In Power BI werden dann Beziehungen wie folgt aufgebaut:
- Kunden –< Kunden-Produkt (Bridge) >– Produkte
Das macht das Datenmodell konsistenter und ermöglicht genauere Analysen über mehrere Dimensionen hinweg.